Tabak und Umwelt

Hier finden sie folgende Beiträge:

01. Umweltschutz und Tabak
02. Raucht Ihr Hund auch
03. Rauchen schafft Wüsten
04. Biotech-Tabak wartet auf Zulassung


Weitere Hintergrundinformationen finden sie über unsere Linksammlung.

Umweltschutz und Tabak

Sie werden sich vielleicht fragen was der Konsum von Zigaretten mit Umweltschutz zu tun hat. Nun es geht uns hier nicht um die irgendwo liegengelassenen Zigaretten-kippen, die vielleicht das Landschaftsbild verschandeln sondern um die Abholzung von Regenwald zum Anbau und zur Trocknung von Tabak. Tabak ist eine sehr intensive Kultur, die vielfach mit Pestiziden behandelt wird. Nach wenigen Jahren ist der Boden an diesen Stellen ausgelaugt und die AnbauerInnen roden das nächste Stück Regenwald. Aufgrund der geringen Humusauflage ist der Regenwald im allgemeinen nicht regenerationsfähig.

Ebenso geht es um die Arbeitsbedingungen von den TabakproduzentInnen. Anstatt sich selbst mit Lebensmitteln zu versorgen bauen sie Konsumgüter wie Tabak an. Oftmals entziehen sich die Menschen vor Ort damit ihre eigene Lebensgrundlage. Im Gegenzug wird Getreide aus den USA in die Regionen in Afrika transportiert um den Hunger vor Ort zu stillen. Aufgrund der hohen Konkurrenz auf dem Weltmarkt und Gewinnspannen von Zwischenhändlern bleibt den ProduzentInnen aber kaum das Geld zum Überleben übrig. Im Gegensatz zu anderen Genußmitteln wie Kaffe oder Tee gibt es so gut wie keinen Tabak aus fairem Handel.

Wir zählen zu den Umweltauswirkungen auch den Schutz der Nichtraucher. Insbesondere in partnerschaftlichen Beziehungen liegt den beteiligten das Wohl des Partners sehr am Herzen. Beim Tabakrauch werden aber die betroffenen Personen oftmals einfach zugequalmt zu Hause. Auch an vielen Stellen in der Öffentlichkeit z.B. Diskos oder Cafes ist es mit der Rücksichtnahme auf Nichtraucher nicht sehr weit her. Das widerspricht der nachgewiesenen Gefährdung durch den passiven Konsum von Tabak.

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Raucht Ihr Hund auch???

„Natürlich nicht, so ein Quatsch“, möchte jedeR wohl gerne auf diese Frage antworten. So abwegig ist diese Vorstellung aber leider gar nicht. Unzählige Tiere leiden und sterben, nur weil die Tabakindustrie scheinbar noch immer glaubt, brauchbare Ergebnisse aus Tierversuchen erhalten zu können. Föten schwangerer Affen werden mit Nikotin vergiftet, um sie dann kurz nach der Geburt zu töten und ihre Lungen zu untersuchen. Hunden wird durch ein Loch in der Kehle über Monate hinweg konzentrierter Zigarettenrauch in die Lunge transportiert, um Langzeitfolgen des Rauchens zu untersuchen. Um auch die Auswirkungen auf die Sexualität zu analysieren, werden zusätzlich Elektroden in die Penisse der Hunde eingeführt. Aber auch andere Tiere wie Ratten und Mäuse müssen den Rauch inhalieren. Dafür bekommen sie Masken aufgesetzt, die sie zwingen, permanent zu „rauchen“. Bei anderen Versuchen mit Affen werden sie auf Stühlen fixiert und die Wirkung von Nikotin auf ihre Atmung untersucht.

Dabei zeigen so viele Beispiele, dass Tierversuche gar nicht auf den Menschen übertragbar sind. Viele Inhaltsstoffe oder Medikamente, die heute beim Menschen mit Erfolg Anwendung finden, wurden lange Zeit nicht berücksichtigt, weil sie bei den Labortieren keine Wirkung zeigten. Im Gegenzug hatten manche Stoffe, die im Tierversuch die gewünschte Wirkung erzielten, bei der Anwendung beim Menschen schädliche bis gefährliche Auswirkungen. Laut der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ werden Tierversuche „…nie umfassend validiert, d.h. auf ihren wissenschaftlichen Wert und ihre Aussage hin geprüft…“. Die anatomischen und physiologischen Unterschiede sind einfach zu gravierend. So ist es z.B. fast unmöglich, bei Tieren durch Inhalation von Zigarettenrauch Tumore zu erzeugen. Trotzdem wurde und wird dies auch immer noch zigtausendmal an den verschiedensten Tieren getestet, als ob langjährige Studien am Menschen nicht langsam reichen würden, um die Gefahren und Auswirkungen des Tabakkonsums auf den menschlichen Organismus erkennen und beurteilen zu können. Alle sicheren Erkenntnisse über das Rauchen und seine Folgen entstammen ebendiesen Studien mit Menschen. Und doch wird (auf jeden Fall in den Staaten, in denen dies noch nicht verboten ist) weiterhin unnötiges Leid bei unseren „Freunden“ verursacht. Nur ein Tabakkonzern hat bis jetzt ausdrücklich erklärt, dass seine Produkte nicht an Tieren getestet werden. Vielleicht ein Anfang…

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Rauchen schafft Wüsten:

In den Miombowälder beispielsweise, die sich von Angola im Westen bis Tansania im Osten von Afrika erstrecken. Mit 3,4 Millionen Quadratkilometern ist der Miombo noch das größte, zusammenhängende Trockenwaldgebiet der Erde, aber die Bedrohung wächst täglich. Wegen der hohen Erträge und der günstigen Verkaufsbedingungen steigen immer mehr Bauern in Afrika auf den Anbau von Tabak um. „Die Bauern entwalden ein Gebiet, in dem nur zwei Ernteperioden lang Tabak angebaut werden kann“, empört sich der Forstwissenschaftler Aaron S. Mganim von der Universität in Morogoro, dem Zentrum des tansanischen Tabakhandels.
„Danach ist der Boden ausgelaugt, die Produktion geht zurück und die Bauern müssen sich nach neuer Anbaufläche umsehen. Der Entwaldung folgen Erosion und Verwüstung.“
Keine andere Pflanze entzieht dem Boden so viele Nährstoffe.

Ein deutscher Durchschnittsraucher vernichtet alle drei Monate einen Tropenbaum. In den letzten 50 Jahren hat sich Tansanias Waldbestand halbiert. Folge auch der Rodung für neue Tabak-Anbauflächen und der Suche nach Feuerholz, mit dem die braunen Blätter getrocknet werden.
Das Hartholz aus den Miombowäldern ist wegen seiner hohen Rauchentwicklung dafür besonders geeignet. 160 Kilo Holz müssen kokeln, um ein Kilogramm markfähigen Tabak zu erzeugen. Der deutsche Durchschnittsraucher verpafft alle drei Monate einen Tropenbaum.

Rauchen gefährdet immer weniger die Gesundheit der Ersten Welt. Rauchen gefährdet – nach der globalen Verlagerung von Anbau und Konsum – immer mehr die Gesundheit der so genannten Dritten Welt. Fortgesetzte Landnahme für den Tabakanbau in anfälligen Ökozonen und das Schlagen vieler Bäume für das Trocknen des Tabakblattes bewirken zusammen eine Umweltveränderung mit globalen Auswirkungen.

Erosion der Böden sind die sicheren Weggefährten der Camel-Karawanen. Um den Tabaken einen exquisiteren Geschmack zu verleihen, werden auch dort die Blätter über dem Feuer getrocknet.
Wo einst Wälder wuchsen, dehnt sich verödete Steppe aus. Bis vor 30 Jahren standen in dem ostafrikanischen Land noch riesige Savannenwälder.

Die meisten Raucher ahnen nicht, wie sie Arm in Arm mit der Tabakindustrie die Natur der Subtropen zerstören. Jedes Jahr fallen dort etwa 1,2 Millionen Hektar Waldland dem Tabakanbau zum Opfer, hat die Weltgesundheitsorganisation errechnet.

Quelle:
Regenwald Report 1. Quartal 2003
www.regenwald.org

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Biotech-Tabak wartet auf Zulassung
Vector Group fordert Aufhebung der Anbauregulierung - Zigarettenverkauf startet im Frühjahr

Washington (pte, 18. Feb 2002 13:57) - Noch in diesem Frühjahr werden in den USA Biotech-Zigaretten über die Theke wandern. Zurzeit wartet der genetisch veränderte Tabak auf die Zulassung. Eine Studie des US-Landwirtschaftsministeriums www.usda.gov hat nun den geringen Nikotingehalt des Tabaks und ein geringes Risiko des Saatguts für die Umwelt bestätigt. Die Zigaretten werden von der Vector-Gruppe hergestellt und über das Tochterunternehmen, die Liggett Group, vertrieben. Der Zigarettenfabrikant hat jetzt laut eines CNN-Berichtes beim Ministerium eine Aufhebung der Restriktionen über den Ort und die Art der Kultivierung des Tabakgens beantragt.

Bereits im vergangenen Sommer wurden unter der Aufsicht des Landwirtschaftsministeriums Feldversuche durchgeführt. Der Tabak ist genetisch so verändert, dass er die Produktion von Nikotin in den Wurzeln der Pflanze blockiert. So besitzt der Vector-Tabak einen Nikotingehalt zwischen 400 bis 1.000 ppm (Parts per Million). Bei herkömmlichem Tabak liegt der Gehalt zwischen 20.000 und 30.000 ppm. Wie das Unternehmen mitteilte, soll Biotech-Tabak herkömmlich angebauten Tabak nicht gefährden, da der Anbau der genetisch manipulierten Sorte separat erfolgt.

Gegner der Tabakindustrie stehen der "Light-Zigarette" skeptisch gegenüber. Die würden noch immer giftige Substanzen in hoher Menge enthalten. Auch Tabakpflanzer und Vector-Konkurrenten kritisieren das Produkt. Der Biotech-Tabak könnte zu Unkraut werden und konventionell angebauten Tabak kontaminieren. Züchter fürchten, dass dadurch die US-Exporte auf das Spiel gesetzt werden. Wo der Biotech-Zigaretten-Verkauf nach der Zulassung gestartet wird gibt Vector nicht bekannt, ebenso wenig wie den Produktnamen.

Quelle:
pressetext.deutschland | RedakteurIn: Sandra Standhartinger
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=020218023

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